Die Entwicklung der analogen Live-Mischpulte von 1950 bis 2000 ist eine bemerkenswerte Reise der Innovation, Verfeinerung und Anpassung an die sich entwickelnden Anforderungen der Live-Beschallung. Trotz des Aufstiegs der Digitaltechnik werden analoge Mischpulte nach wie vor für ihren klassischen Klang und ihre haptische Oberfläche verehrt und haben einen unauslöschlichen Eindruck in der Geschichte der Live-Tontechnik hinterlassen.


The evolution of analog live mixing consoles from 1950 to 2000 reflects a remarkable journey of innovation, refinement, and adaptation to the evolving needs of live sound reinforcement. Despite the rise of digital technology, analog consoles remain revered for their classic sound and tactile interface, leaving an indelible mark on the history of live audio engineering.

1950 – 1970

1950s: Die Anfänge der Live-Sound-Verstärkung
In den 1950er Jahren entwickelten sich Live-Mischpulte zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Beschallung von Theatern und Konzertsälen. Diese frühen analogen Mischpulte waren rudimentär und verfügten über einfache Kanalzüge mit Drehknöpfen zur Lautstärkeregelung, begrenzte EQ-Optionen und minimale Routing-Funktionen. Sie legten den Grundstein für die Live-Beschallung, verfügten aber nicht über die Raffinesse späterer Generationen.

1950s: The Dawn of Live Sound Reinforcement In the 1950s, live mixing consoles emerged as essential tools for sound reinforcement in venues ranging from theaters to concert halls. These early analog consoles were rudimentary, featuring basic channel strips with rotary knobs for volume control, limited EQ options, and minimal routing capabilities. They laid the groundwork for live sound engineering but lacked the sophistication of later generations.


1960s: Erweiterung und Verfeinerung
In den 1960er Jahren wurden die Live-Mischpulte erheblich erweitert und verfeinert. Die Hersteller brachten Mischpulte mit mehr Kanälen auf den Markt, die es den Tontechnikern ermöglichten, größere Ensembles und komplexere Audio-Setups zu realisieren. Außerdem verbesserten Fortschritte bei den analogen Schaltkreisen die Signaltreue, während die Einführung parametrischer EQs eine bessere Kontrolle über die Frequenzgestaltung ermöglichte. Modulare Designs ermöglichten die Anpassung an die Anforderungen des jeweiligen Veranstaltungsortes.

1960s: Expansion and Refinement During the 1960s, live mixing consoles underwent significant expansion and refinement. Manufacturers introduced consoles with more channels, enabling engineers to accommodate larger ensembles and more complex audio setups. Additionally, advancements in analog circuitry improved signal fidelity, while the introduction of parametric EQ provided greater control over frequency shaping. Modular designs allowed for customization to suit specific venue requirements.

1970 – 1980

1970s: Automatisierung und Standardisierung
Die 1970er Jahre markierten eine Periode der Innovation und Standardisierung bei Live-Mischpulten. Es wurden Automatisierungssysteme eingeführt, die es den Technikern ermöglichten, Kanaleinstellungen mit größerer Effizienz voreinzustellen und abzurufen. Standardisierte Kanalzug-Layouts mit dedizierten Reglern für EQ, Aux-Sends und Routing setzten sich immer mehr durch. In dieser Zeit entstanden auch kompakte, tragbare Mischpulte, die die Live-Beschallung für kleinere Veranstaltungsorte und tourende Musiker leichter zugänglich machten.


1970s: Automation and Standardization The 1970s marked a period of innovation and standardization in live mixing consoles. Automation systems were introduced, enabling engineers to preset and recall channel settings with greater efficiency. Standardized channel strip layouts became more prevalent, with dedicated controls for EQ, auxiliary sends, and routing. This era also saw the rise of compact, portable consoles, making live sound reinforcement more accessible for smaller venues and touring musicians.

1980 – 1990

1980s: Analoge Kraftpakete
In den 1980er Jahren erreichten analoge Mischpulte einen neuen Höhepunkt an Raffinesse und Leistung. Die Hersteller integrierten fortschrittliche Signalverarbeitungsfunktionen, einschließlich integrierter Effekte, Dynamikbearbeitung und grafischer EQs, direkt in die Konsolenarchitektur. Diese Integration vereinfachte die Arbeitsabläufe im Live-Sound und reduzierte den Bedarf an externen Bearbeitungsgeräten. Analoge Mischpulte wurden zu den Arbeitspferden der Live-Beschallung und waren für ihre Zuverlässigkeit und Wärme bekannt.


1980s: Analog Powerhouses In the 1980s, analog mixing consoles reached new heights of sophistication and power. Manufacturers incorporated advanced signal processing capabilities, including built-in effects, dynamics processing, and graphic EQs, directly into the console architecture. This integration streamlined live sound workflows and reduced the need for external processing equipment. Analog consoles became the workhorses of live sound reinforcement, renowned for their reliability and warmth.

Midas Pro 40 Monitormixer 32 in 16 – ex Dire Straights

Baujahr ca. 1982

Wir freuen uns bei der Vintage Concert Audio über eine Spende aus Luxemburg.
Jerome Thielen und Andy Lauer haben sich entschieden ihre seit über 10 Jahren nicht mehr genutzte Midas PR040, ex. Dire Straits FOH Console, an den Vintage Concert Audio e.V. zu spenden. Dafür bedanken wir uns recht herzlich.

Die Midas Console ist für unseren Vize Präsidenten Jürgen Desch keine Unbekannte. Er hatte das Ex Concert Sound (London) Mischpult 1994 / 95 mit 2 weiteren Midas Mischpulten und einer kompletten Martin Audio Modular PA und Monitor Anlage aus Nigeria aufgekauft.
Wie sich rausstellte war diese komplette ex Dire Straits / Concert Sound PA Anlage dorthin verkauft worden um Konzerte zu beschallen, da sich kein Verleiher zum damaligen Zeitpunkt traute Equipment nach Nigeria zu vermieten. Also wurde die Anlage damals gekauft, benutzt und 1995 wieder verkauft da sie nicht mehr genutzt wurde.

Nachdem das Equipment in Deutschland angekommen war stellte man schnell fest, dass es an der Elektronik und den Mischpulten großen Reparaturbedarf gab. Jürgen Desch restaurierte damals die komplette Anlage inkl. der 3 Midas Mischpulte und beschallte damit die Reggae Sunsplash Tour 1996. Danach wurden 2 der Midas Mischpulte verkauft. Das ex Dire Straits Monitorpult blieb damals in Jürgens Besitz.

Vor eine Woche, am Sonntag den 10.01.2021, erreichte mich vormittags eine Email von Vintage Freund Oliver Thiel mit einem Hinweis und einem Link, dass ein alter Dire Straits Midas zu verschenken wäre. Ich nahm sofort Kontakt auf mit dem Besitzer und erzählte ihm von unserem VCA Verein. Er fand die Idee, dass sein Mischpult bei uns einen festen Platz im Museum finden würden auf Anhieb sehr gut.

Also rief ich den Jürgen Desch an und sagte ihm ich hätte den alten Midas gefunden den er schon mal restauriert und weiterverkauft hatte. Er zweifelt erst daran, musste dann aber in Luxemburg vor Ort feststellen, dass er das Pult vor Jahren bereits schon mal komplett renoviert hatte. Sehr schön ist auch, dass das FOH Pult nun wieder zu seinem alten Kollegen und Monitorpult zurückgefunden hat. Ich glaube ja wirklich nicht an Zufälle, aber das muss einer gewesen sein. Was für ein Zufall. Danke an unsere Freunde und großzügigen Spender aus Luxemburg

Year of manufacture approx. 1982

We at Vintage Concert Audio are delighted to receive a donation from Luxembourg.
Jerome Thielen and Andy Lauer have decided to donate their Midas PR040, ex. Dire Straits FOH Console, which has not been used for over 10 years, to Vintage Concert Audio e.V.. We would like to thank them very much for this.

The Midas Console is no stranger to our Vice President Jürgen Desch. He had bought the ex Concert Sound (London) mixing console in 1994 / 95 with 2 other Midas mixing consoles and a complete Martin Audio modular PA and monitor system from Nigeria.

As it turned out, this complete ex Dire Straits / Concert Sound PA system had been sold there to provide sound for concerts, as no rental company dared to rent equipment to Nigeria at the time. So the system was bought, used and sold again in 1995 as it was no longer in use.

Once the equipment had arrived in Germany, it was quickly realized that the electronics and mixing consoles were in need of major repairs. Jürgen Desch restored the entire system, including the 3 Midas mixing consoles, and used it to provide sound for the Reggae Sunsplash Tour in 1996. 2 of the Midas mixing consoles were then sold. The ex Dire Straits monitor desk remained in Jürgen’s possession.

A week ago, on Sunday 10th January 2021, I received an email in the morning from vintage friend Oliver Thiel with a note and a link that an old Dire Straits Midas was for sale. I immediately got in touch with the owner and told him about our VCA club. He immediately liked the idea of his mixing console finding a permanent place in our museum.

So I rang Jürgen Desch and told him I had found the old Midas, which he had already restored and sold on. He doubted it at first, but then realised on site in Luxembourg that he had already completely renovated the console years ago. It’s also great that the FOH desk has now found its way back to its old colleague and monitor desk. I really don’t believe in coincidences, but that must have been one. What a coincidence. Thanks to our friends and generous donors from Luxembourg.

1990 – 2000

1990s: Alteingesessene und Nischenmärkte
In den 1990er Jahren bekamen die analogen Mischpulte Konkurrenz von den digitalen Pendants, aber sie behielten eine treue Anhängerschaft unter Puristen und Liebhabern. Obwohl die digitale Technologie eine größere Flexibilität und Verarbeitungsleistung bot, waren analoge Mischpulte in bestimmten Anwendungsbereichen weiterhin überlegen, insbesondere in Umgebungen, in denen Klangcharakter und taktile Kontrolle wichtiger waren als digitale Präzision. Hochwertige analoge Mischpulte bedienten Nischenmärkte wie Aufnahmestudios und prestigeträchtige Live-Veranstaltungen, wo sie für ihre klanglichen Qualitäten und ihren Vintage-Charme geschätzt wurden.


1990s: Legacy and Niche Markets By the 1990s, analog mixing consoles faced competition from digital counterparts, but they retained a dedicated following among purists and aficionados. While digital technology offered greater flexibility and processing power, analog consoles continued to excel in certain applications, particularly in environments where sonic character and tactile control were valued over digital precision. High-end analog consoles catered to niche markets such as recording studios and prestigious live venues, where they were prized for their sonic qualities and vintage appeal.

Post 2000

2000: Das Ende einer Ära
Zu Beginn des neuen Jahrtausends gerieten analoge Mischpulte allmählich in Vergessenheit, da sich die Digitaltechnik zunehmend durchsetzte. Während analoge Mischpulte in bestimmten Nischenmärkten, vor allem unter Audiophilen und Enthusiasten, weiter existierten, entschied sich die Mehrheit der Live-Tontechniker für die Vielseitigkeit und den Komfort digitaler Mischpulte. Die analoge Ära ging zu Ende und hinterließ ein Erbe an Innovation und Handwerkskunst, das die Tontechniker bis heute inspiriert.


2000: The End of an Era
As the new millennium dawned, analog mixing consoles gradually fell out of favor as digital technology became increasingly dominant. While analog consoles persisted in certain niche markets, particularly among audiophiles and enthusiasts, the majority of live sound engineers embraced the versatility and convenience of digital consoles. The analog era had come to a close, leaving behind a legacy of innovation and craftsmanship that continues to inspire audio professionals to this day.